Lago di Vernago
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Professor Winthers Klinik am Lago di Vernago in den Südtiroler Alpen oberhalb von Meran
Der dubiose Professor Winther betreibt eine Klinik weit abseits in den Ötztaler Alpen nahe der Grenze zu Österreich. Ich selbst kenne Südtirol und das Ötztal von zahlreichen Reisen und Ausflügen.
Über mehrere Serpentinen erklomm die schmale Straße den Hang rechts neben dem Staudamm. ... Der Wagen passierte die Krone der Staumauer und erreichte den kleinen Ort Vernago, der größtenteils aus Hotels und Pensionen bestand. Fabiano hatte nicht zu viel versprochen. Der Stausee fügte sich malerisch in die Berglandschaft ein, ...
»Sie haben Ihren Bestimmungsort erreicht«, verkündete die weibliche Stimme aus dem Navigationssystem, nachdem Fabiano hinter dem Ort in einen kleinen Seitenweg abgebogen war.
Vor ihnen versperrte ein schmiedeeisernes Tor die Einfahrt zu einem Privatgrundstück. ... Nicht zu übersehen war eine Kamera, die von der Mauerkrone die komplette Zufahrt vor dem Tor im Blick hatte. Gerade als Fabiano sein Handy nehmen wollte, um die Nummer der Klinik zu wählen, öffnete sich das Tor.
»Bene! Sie haben uns bemerkt!« Fabiano lenkte den Wagen durch die Einfahrt. Der von Nadelbäumen gesäumte Schotterweg machte eine Biegung nach rechts, hinter der immer noch kein Gebäude zu erkennen war. Ein Schild begrenzte die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf fünf Kilometer pro Stunde. Der Kommissar hielt zwanzig km/h für angebracht.
»Wow!«, entfuhr es Carletta nach der nächsten Linkskurve. Nun wich der Wald einer künstlichen, mit kurzem Rasen bewachsenen Lichtung, an dessen Ende ein zweistöckiges, schmuckloses Gebäude älterer Bauart stand.
»Ein ehemaliges Kurhotel aus den zwanziger Jahren«, erklärte Goretti, der während der gesamten Fahrt kaum ein Wort gesprochen hatte. »Winther hat vor acht Jahren das Anwesen erworben und das halb verfallene Gebäude auf eigene Kosten renoviert.«
»Bei der Farbgebung hatte er entweder einen schlechten Geschmack oder einen schlechten Berater«, meinte Carletta.
In der Tat wirkte das Gebäude düster und fast schon bedrohlich, je näher sie kamen. Die Fassade war mit dunkelgrauen Schieferplatten verkleidet. Die ehemals roten Dachziegel waren fast flächendeckend mit schwarzen Flechten überzogen. Fensterläden sowie die Geländer vor den bodentiefen Fenstern waren dunkelbraun lackiert. Die Fenster selbst wirkten wie schwarze Löcher. Vorhänge fehlten. Das Haus war nichts weiter als ein riesiger viereckiger Kasten mit Dach. Ziergiebel, Gauben, Türmchen oder gar Blumenkästen suchte man vergebens. Kaum vorstellbar, dass Menschen mit psychischen Problemen sich hier geborgen fühlen konnten.
Der dubiose Professor Winther betreibt eine Klinik weit abseits in den Ötztaler Alpen nahe der Grenze zu Österreich. Ich selbst kenne Südtirol und das Ötztal von zahlreichen Reisen und Ausflügen.
Über mehrere Serpentinen erklomm die schmale Straße den Hang rechts neben dem Staudamm. ... Der Wagen passierte die Krone der Staumauer und erreichte den kleinen Ort Vernago, der größtenteils aus Hotels und Pensionen bestand. Fabiano hatte nicht zu viel versprochen. Der Stausee fügte sich malerisch in die Berglandschaft ein, ...
»Sie haben Ihren Bestimmungsort erreicht«, verkündete die weibliche Stimme aus dem Navigationssystem, nachdem Fabiano hinter dem Ort in einen kleinen Seitenweg abgebogen war.
Vor ihnen versperrte ein schmiedeeisernes Tor die Einfahrt zu einem Privatgrundstück. ... Nicht zu übersehen war eine Kamera, die von der Mauerkrone die komplette Zufahrt vor dem Tor im Blick hatte. Gerade als Fabiano sein Handy nehmen wollte, um die Nummer der Klinik zu wählen, öffnete sich das Tor.
»Bene! Sie haben uns bemerkt!« Fabiano lenkte den Wagen durch die Einfahrt. Der von Nadelbäumen gesäumte Schotterweg machte eine Biegung nach rechts, hinter der immer noch kein Gebäude zu erkennen war. Ein Schild begrenzte die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf fünf Kilometer pro Stunde. Der Kommissar hielt zwanzig km/h für angebracht.
»Wow!«, entfuhr es Carletta nach der nächsten Linkskurve. Nun wich der Wald einer künstlichen, mit kurzem Rasen bewachsenen Lichtung, an dessen Ende ein zweistöckiges, schmuckloses Gebäude älterer Bauart stand.
»Ein ehemaliges Kurhotel aus den zwanziger Jahren«, erklärte Goretti, der während der gesamten Fahrt kaum ein Wort gesprochen hatte. »Winther hat vor acht Jahren das Anwesen erworben und das halb verfallene Gebäude auf eigene Kosten renoviert.«
»Bei der Farbgebung hatte er entweder einen schlechten Geschmack oder einen schlechten Berater«, meinte Carletta.
In der Tat wirkte das Gebäude düster und fast schon bedrohlich, je näher sie kamen. Die Fassade war mit dunkelgrauen Schieferplatten verkleidet. Die ehemals roten Dachziegel waren fast flächendeckend mit schwarzen Flechten überzogen. Fensterläden sowie die Geländer vor den bodentiefen Fenstern waren dunkelbraun lackiert. Die Fenster selbst wirkten wie schwarze Löcher. Vorhänge fehlten. Das Haus war nichts weiter als ein riesiger viereckiger Kasten mit Dach. Ziergiebel, Gauben, Türmchen oder gar Blumenkästen suchte man vergebens. Kaum vorstellbar, dass Menschen mit psychischen Problemen sich hier geborgen fühlen konnten.