Verona
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In der oberitalienischen Stadt Verona versieht Commissario Pagano seinen Dienst, als er Besuch von FBI-Agentin Carletta Tibbs bekommt. Bevor sie mit den Ermittlungen beginnen, zeigt er ihr die pitoreske Altstadt.
Schon lange stand Europa auf Carlettas To-Do-Liste. Sie war in Massachusetts aufgewachsen und hatte noch nie ein Gebäude gesehen, dass älter als zweihundert Jahre alt war. Nicht im Traum hatte sie gedacht, dass es sie einmal dienstlich auf diesen Kontinent verschlagen würde. Nun stand sie mitten in der Altstadt von Verona und blickte auf die imposanten Außenmauern des Amphitheaters, das die Römer vor fast zweitausend Jahren erbaut hatten. Es dämmerte bereits und das alte Gemäuer wurde an allen Seiten angestrahlt.Wie versprochen hatte Fabiano Pagano sie am Flughafen in Mailand in Empfang genommen. Dabei hatte er sich gedulden müssen, denn ihre Maschine hatte fast drei Stunden Verspätung gehabt.
Nun ließ er es sich nicht nehmen, seiner Kollegin im Rahmen einer privaten Stadtführung seine Heimatstadt zu zeigen. Carletta schätzte, dass Fabiano gut zehn Jahre jünger war als sie. Ein typischer Italiener mit schwarzen, leicht gelockten Haaren und einem gepflegten, exakt gestutzten, schmalen Bart. Ja, Carletta fand ihn vom ersten Moment an sympathisch und attraktiv. Egal ob Castelvecchio, Arco dei Gabi oder Ponte Scaligero – zu jedem Gebäude hatte Fabiano Informationen, Anekdoten oder kuriose Geschichten parat. Gebildet und gut aussehend – in Carlettas Augen eine ausgezeichnete Kombination.
Der Abend beginnt vielversprechend, aber ...
»Sind Sie eigentlich verheiratet, Fabiano?« Carletta war klar, dass sie diese Frage nur hier und jetzt stellen konnte. Später würde sie es nicht mehr tun.
»Ich lebe mit Jenny zusammen«, kam als knappe Antwort. »Ich glaube, ich bringe Sie jetzt zum Hotel zurück. Wie ich schon sagte: wir müssen morgen früh raus.
»Das war's dann also«, dachte Carletta, als sich Fabiano förmlich und höflich mit einem Händedruck von ihr verabschiedete. »Da geht er nun zu seiner Jenny!«, seufzte sie still und leise.
Da war es wieder! Ihr Problem mit dem Alter. Sechsundvierzig Jahre! Verdammt, das ist doch kein Alter! Natürlich war dieser Fabiano jünger als sie. Vor zehn Jahren wäre das kein Hinderungsgrund gewesen. So einfach hätte sie ihn nicht ziehen lassen. Etwas unschlüssig stand sie in der Lobby des Hotels – und war hellwach. Draußen vor der Drehtür flanierten Pärchen aber auch Singles vorbei. Allen war eines gemeinsam: sie genossen die laue Sommernacht. Wie lange würde eine Frau ihren Alters in einer pittoresken italienischen Altstadt wohl alleine bleiben? Carletta beschloss, es auszuprobieren. Ein Mann oder auch eine Frau – mal sehen, was Verona ihr zu bieten hatte!
Schon lange stand Europa auf Carlettas To-Do-Liste. Sie war in Massachusetts aufgewachsen und hatte noch nie ein Gebäude gesehen, dass älter als zweihundert Jahre alt war. Nicht im Traum hatte sie gedacht, dass es sie einmal dienstlich auf diesen Kontinent verschlagen würde. Nun stand sie mitten in der Altstadt von Verona und blickte auf die imposanten Außenmauern des Amphitheaters, das die Römer vor fast zweitausend Jahren erbaut hatten. Es dämmerte bereits und das alte Gemäuer wurde an allen Seiten angestrahlt.Wie versprochen hatte Fabiano Pagano sie am Flughafen in Mailand in Empfang genommen. Dabei hatte er sich gedulden müssen, denn ihre Maschine hatte fast drei Stunden Verspätung gehabt.
Nun ließ er es sich nicht nehmen, seiner Kollegin im Rahmen einer privaten Stadtführung seine Heimatstadt zu zeigen. Carletta schätzte, dass Fabiano gut zehn Jahre jünger war als sie. Ein typischer Italiener mit schwarzen, leicht gelockten Haaren und einem gepflegten, exakt gestutzten, schmalen Bart. Ja, Carletta fand ihn vom ersten Moment an sympathisch und attraktiv. Egal ob Castelvecchio, Arco dei Gabi oder Ponte Scaligero – zu jedem Gebäude hatte Fabiano Informationen, Anekdoten oder kuriose Geschichten parat. Gebildet und gut aussehend – in Carlettas Augen eine ausgezeichnete Kombination.
Der Abend beginnt vielversprechend, aber ...
»Sind Sie eigentlich verheiratet, Fabiano?« Carletta war klar, dass sie diese Frage nur hier und jetzt stellen konnte. Später würde sie es nicht mehr tun.
»Ich lebe mit Jenny zusammen«, kam als knappe Antwort. »Ich glaube, ich bringe Sie jetzt zum Hotel zurück. Wie ich schon sagte: wir müssen morgen früh raus.
»Das war's dann also«, dachte Carletta, als sich Fabiano förmlich und höflich mit einem Händedruck von ihr verabschiedete. »Da geht er nun zu seiner Jenny!«, seufzte sie still und leise.
Da war es wieder! Ihr Problem mit dem Alter. Sechsundvierzig Jahre! Verdammt, das ist doch kein Alter! Natürlich war dieser Fabiano jünger als sie. Vor zehn Jahren wäre das kein Hinderungsgrund gewesen. So einfach hätte sie ihn nicht ziehen lassen. Etwas unschlüssig stand sie in der Lobby des Hotels – und war hellwach. Draußen vor der Drehtür flanierten Pärchen aber auch Singles vorbei. Allen war eines gemeinsam: sie genossen die laue Sommernacht. Wie lange würde eine Frau ihren Alters in einer pittoresken italienischen Altstadt wohl alleine bleiben? Carletta beschloss, es auszuprobieren. Ein Mann oder auch eine Frau – mal sehen, was Verona ihr zu bieten hatte!