Gemma Hogarth
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Die resolute Psychotherapeutin Gemma Hogarth ist eine der Protagonisten in 'Nadja'.
Wenn Gemma Hogarth das San Diego Medical Center betrat, führte sie der Weg normalerweise in die kardiologische Station, wo ihr vielbeschäftigter Mann Walter als Chefarzt arbeitete. An diesem Sonntagmorgen hatte sie beruflich hier zu tun. Gemma war Psychologin, hatte eine eigene Praxis, unterstützte aber als Expertin für forensische Psychologie und Notfallpsychologie so nebenbei die örtlichen Ermittlungsbehörden.
Mit ihren zweiundvierzig Jahren hatte Gemma Hogarth schon vielen Menschen geholfen, mit tragischen Schicksalsschlägen fertig zu werden. Sie selbst hatte einen Schutzschild um sich errichtet, um das, was ihre Patienten ihr schilderten, nicht zu nahe an sich heranzulassen.
»Ich möchte zu Nadja Castellan«, begrüßte sie Dr. Mark Bogenbroom auf dem Gang. Den Kollegen ihres Mannes kannte sie flüchtig.
»Gemma! Ich weiß nicht, ob ich Dich zu ihr lassen kann.« Der fast zwei Meter große Doktor schaute auf die knapp eins-sechzig messende Psychologin mit den brünett-gefärbten, schulterlangen Haaren herab. »Sie steht noch unter dem Einfluss von Medikamenten. Das Ganze hat sie furchtbar mitgenommen.«
Im weiteren Verlauf der Geschichte erfährt der Leser Einiges aus Gemmas Privatleben, denn ihre Tochter Wynter geht in die selbe Klasse wie Nadja, was zu Komplikationen und Interessenskonflikten führt. Andererseits erfährt Gemma von Wynter interessante Dinge über ihre Patientin Nadja.
Familie Hogarth bewohnte ein elegantes Heim im Stil eines spanischen Landhauses in der Belvedere Street. Wie so oft glänzte Dr. Walter Hogarth durch Abwesenheit. Er hatte an diesem Abend Nachtdienst. Der Fernseher im Wohnzimmer lief mit herunter gedrehter Lautstärke. Gemma wollte ihre Tochter nicht von den Hausaufgaben ablenken.
»Darf ich reinkommen?« Gemma hielt die Arme verschränkt und lehnte betont lässig am Rahmen der Tür zu Wynters Zimmer.
»Meinetwegen!«
Wynter hatte ein Handtuch um ihre Haare gewickelt. Wie schon so oft, hatte sie ihrer naturblonden Mähne einen rötlichen Stich verpasst. Auf dem Bett ausgebreitet lag ein ungeordneter Stapel mit Klamotten, daneben ein halb gefüllter Müllsack. Ihre Tochter hatte etwas zugenommen und war dabei, das auszusortieren, was ihr nicht mehr passte.
»Ist eine blöde Situation, nicht? Nadja ist meine Patientin und gleichzeitig Deine Klassenkameradin.«
»Fragt sich, was furchtbarer ist«, maulte Wynter.
»Auch in der Psychologie gilt die ärztliche Schweigepflicht. Was ich mit Nadja bespreche, muss ich für mich behalten.«
»Keine Sorge! Wegen mir stolperst Du nicht über 'Interessenskonflikte'.« Mit den Fingern deutete Wynter Anführungszeichen an. »Warum also kommst Du in mein Zimmer?«
»Ich würde Dich gerne etwas fragen.«
»Mein Ausspruch heute Morgen in der Klasse«, unterbrach Wynter und hielt sich vor ihre Hüften eine verwaschene Jeans, bevor auch diese im Müllsack landete. »Ich weiß, das war bescheuert von mir. Tut mir echt leid.«
»Ist schon okay. Es sind gerade diese unbedachten Äußerungen, die aufschlussreich sind. Ich hatte immer den Eindruck, ihr wäret eine so tolle Klassengemeinschaft. Warum habt Ihr Nadja nicht in Eure Mitte aufgenommen?«
Wenn Gemma Hogarth das San Diego Medical Center betrat, führte sie der Weg normalerweise in die kardiologische Station, wo ihr vielbeschäftigter Mann Walter als Chefarzt arbeitete. An diesem Sonntagmorgen hatte sie beruflich hier zu tun. Gemma war Psychologin, hatte eine eigene Praxis, unterstützte aber als Expertin für forensische Psychologie und Notfallpsychologie so nebenbei die örtlichen Ermittlungsbehörden.
Mit ihren zweiundvierzig Jahren hatte Gemma Hogarth schon vielen Menschen geholfen, mit tragischen Schicksalsschlägen fertig zu werden. Sie selbst hatte einen Schutzschild um sich errichtet, um das, was ihre Patienten ihr schilderten, nicht zu nahe an sich heranzulassen.
»Ich möchte zu Nadja Castellan«, begrüßte sie Dr. Mark Bogenbroom auf dem Gang. Den Kollegen ihres Mannes kannte sie flüchtig.
»Gemma! Ich weiß nicht, ob ich Dich zu ihr lassen kann.« Der fast zwei Meter große Doktor schaute auf die knapp eins-sechzig messende Psychologin mit den brünett-gefärbten, schulterlangen Haaren herab. »Sie steht noch unter dem Einfluss von Medikamenten. Das Ganze hat sie furchtbar mitgenommen.«
Im weiteren Verlauf der Geschichte erfährt der Leser Einiges aus Gemmas Privatleben, denn ihre Tochter Wynter geht in die selbe Klasse wie Nadja, was zu Komplikationen und Interessenskonflikten führt. Andererseits erfährt Gemma von Wynter interessante Dinge über ihre Patientin Nadja.
Familie Hogarth bewohnte ein elegantes Heim im Stil eines spanischen Landhauses in der Belvedere Street. Wie so oft glänzte Dr. Walter Hogarth durch Abwesenheit. Er hatte an diesem Abend Nachtdienst. Der Fernseher im Wohnzimmer lief mit herunter gedrehter Lautstärke. Gemma wollte ihre Tochter nicht von den Hausaufgaben ablenken.
»Darf ich reinkommen?« Gemma hielt die Arme verschränkt und lehnte betont lässig am Rahmen der Tür zu Wynters Zimmer.
»Meinetwegen!«
Wynter hatte ein Handtuch um ihre Haare gewickelt. Wie schon so oft, hatte sie ihrer naturblonden Mähne einen rötlichen Stich verpasst. Auf dem Bett ausgebreitet lag ein ungeordneter Stapel mit Klamotten, daneben ein halb gefüllter Müllsack. Ihre Tochter hatte etwas zugenommen und war dabei, das auszusortieren, was ihr nicht mehr passte.
»Ist eine blöde Situation, nicht? Nadja ist meine Patientin und gleichzeitig Deine Klassenkameradin.«
»Fragt sich, was furchtbarer ist«, maulte Wynter.
»Auch in der Psychologie gilt die ärztliche Schweigepflicht. Was ich mit Nadja bespreche, muss ich für mich behalten.«
»Keine Sorge! Wegen mir stolperst Du nicht über 'Interessenskonflikte'.« Mit den Fingern deutete Wynter Anführungszeichen an. »Warum also kommst Du in mein Zimmer?«
»Ich würde Dich gerne etwas fragen.«
»Mein Ausspruch heute Morgen in der Klasse«, unterbrach Wynter und hielt sich vor ihre Hüften eine verwaschene Jeans, bevor auch diese im Müllsack landete. »Ich weiß, das war bescheuert von mir. Tut mir echt leid.«
»Ist schon okay. Es sind gerade diese unbedachten Äußerungen, die aufschlussreich sind. Ich hatte immer den Eindruck, ihr wäret eine so tolle Klassengemeinschaft. Warum habt Ihr Nadja nicht in Eure Mitte aufgenommen?«